Der vielen Müh und Arbeit des Carl Rehm ist es zu verdanken, dass am 16. August 1908 die Gründungsversammlung einberufen werden konnte. 34 Männer unterzeichneten für den aktiven Dienst in der „Freiwilligen Feuerwehr Catlenburg“.
Einen der größten Einsätze der damaligen Zeit hatte die Wehr bei der Brandkatastrophe in Lindau am 01. April 1911, bei der 31 Wohnhäuser und Scheunen durch das Feuer vernichtet wurden. Bei diesem Großbrand wurde auch die Northeimer Dampfspritze eingesetzt.
Die Jahre bis 1930 waren gekennzeichnet von stetigem Üben und laufender Ausbildung der Spritzenmannschaft, des Steiger- und Rettungszuges sowie des Hydrantenzuges.
Bis zur Elektrifizierung der Ortschaft Katlenburg erfolgte die Alarmierung der Wehr in den Nachtstunden durch den Gemeindediener Risch, der als Nachtwächter patrouillierte, mittels eines Hornsignals.
Ein Jahrhunderte langer Abschnitt in der Brandbekämpfung ging für unsere Wehr im Jahre 1930 zu Ende. An Stelle von Ledereimern und Handruckspritze trat nun eine Motorspritze, womit das motorisierte und technische Zeitalter für die Freiwillige Feuerwehr Katlenburg begonnen hatte. Am 14. Mai 1930 wurde vom Magirus-Werk eine Motorspritze übergeben. Es handelte sich um die erste Motorspritze im Landkreis Northeim.
Die nationalsozialistische Herrschaft ab 1933 machte auch vor den Feuerwehren nicht Halt. 1936 wurden sie durch den deutschen Innenminister zur Polizeitruppe. Nachdem die meisten Kameraden zum Kriegsdienst eingezogen waren, übernahmen 14 Kameraden der Hitler-Jugend den Feuerwehrdienst. Um die durch die Einberufung der Kameraden zur Wehrmacht entstandenen Lücken auszufüllen, wurde im Herbst 1943 eine Frauen-Feuerwehr gegründet.
Im Februar 1946 wird von einer großen Hochwasserkatastrophe berichtet, wovon insbesondere das Unterdorf betroffen war. Im Mai 1947 stiftete die Firma Dr. Demuth die erste Alarmsirene Katlenburgs.
Das 50. Gründungsfest wurde vom 07. - 09. Juni 1958 begangen.
Im Frühjahr 1962 begann der Neubau des Gerätehauses auf dem Dreschplatz (heute Bauhof). Nahezu die gesamte Baumaßnahme wurde von den Kameraden und Freunden der Feuerwehr in Eigenleistung unentgeltlich ausgeführt. Gleichzeitig wurde ein neues Fahrzeug vom Typ LF8 angeschafft.
Ein Fahrzeug vom Typ LF16/TS wurde im Rahmen des zivilen Bevölkerungsschutzes (ZB) in Katlenburg stationiert. Die Besatzung wurde durch die Freiwillige Feuerwehr gestellt. Dieses Fahrzeug war auch 1975 bei der großen Waldbrandkatastrophe in der Lüneburger Heide im Einsatz.
1976 wurde zum dritten Mal eine Jugendgruppe mit gegründet, welche aus 11 Kameraden bestand.
1977 erhielt die Wehr ein neues Löschgruppenfahrzeug LF8 mit einem Hilfeleistungssatz. Technische Hilfeleistung in allen Notlagen hat für die Wehren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Am 29. Oktober 1978 ereignete sich ein Flugzeugabsturz. Ein amerikanischer Fernaufklärer, dessen Piloten bereits mit dem Fallschirm abgesprungen waren, flog führerlos über Lindau und stürzte am Ortsausgang Richtung Bilshausen ab. Ein Bauernhof wurde schwer beschädigt. Mit allen Fahrzeugen war unsere Wehr sieben Stunden im Einsatz.
Im Jahre 1980 wurde ein Feuerwehrgerätehaus mit 4 Großgaragen, Wasch- und Toilettenräumen, Küche, Kommando- und Schulungsraum in einem teil der ehemaligen Schule in der Suteroder Str. umgebaut. Wiederum wurden hunderte von Stunden von den Kameraden freiwillig und unentgeltlich geleistet. Die feierliche Übergabe erfolgte am 01. November 1980.
Schwere Gewitter und sintflutartige Regenfälle sorgten im Juni 1981 für eine der größten Hochwasserkatastrophen in Südniedersachsen. Vier Tage und Nächte waren alle Kameraden im Einsatz.
Zu einem Großbrand in der Harzer Backwarenfabrik im Gewerbegebiet Steinbreite wurde unsere Wehr am 05. März 1982 gerufen.
Das 75-jährige Bestehen wurde 1983 im Rahmen eines großen Zeltfestes und lustigen Wettkämpfen auf dem Sportplatz gefeiert.
Ein 1-wöchiges Zeltfest wurde aus Anlaß des 10-jährigen Bestehens der Jugendwehr ab dem 03. August 1986 auf dem Sportplatz abgehalten.
Einen weiteren Höhepunkt stellte die Übergabe eines neuen Löschgruppenfahrzeugs LF16/TS im Jahre 1986 dar.
1987 wurde das Löschgruppenfahrzeug LF8 mit einem kompletten Hilfeleistungssatz (Rettungsschere und Spreizer) nachgerüstet.
1992 war die Katlenburger Wehr bei einem der schwersten Zugunglücke seit Bestehen der Bundesbahn im Einsatz. Dieses ereignete sich am 15. November 1992 im Bahnhofsbereich Northeim. Durch einen abgerissenen Puffer entgleiste ein Waggon und stellte sich quer. In diesen Wagen raste der Nachtexpress Innsbruck-Kopenhagen, mehrere Wagen entgleisten, einer stürzte von einer Brücke auf die Bahnhofstraße. Insgesamt kamen bei diesem Unfall 11 Personen ums Leben, 54 wurden zum Teil schwer verletzt. 140 Mitreisende blieben nahezu unverletzt.
Das Jahr 1993 begann am 23. März 1993 mit der Übergabe eines neuen Tanklöschfahrzeugs vom Typ TLF16/25. Mit dem vorhandenen Hilfeleistungssatz auf diesem Fahrzeug ist die schnellstmögliche Rettung eingeklemmter Personen aus verunfallten Fahrzeugen möglich.
Im Juni 1998 feierte die Wehr Ihr 90-jähriges Bestehen. Unter dem Motto: „Feuerwehr Katlenburg: Damals und Heute “ wurde der Wandel im Feuerlöschwesen durch Einsatz- und Übungsabläufe dargestellt.
Gleich mehrere Male wurde die Wehr im Herbst 1998 zu Hochwassereinsätzen an Rhume und Oder gerufen.
Am 16 Juli 1999 wurde der Katlenburger Wehr ein neues Einsatzleitfahrzeug übergeben.
Am 08. 02. 2002 wurde der Wehr ein neues Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF8 übergeben, welches das bereits 25 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug ersetzte. Das neue Fahrzeug, das über einen fest installierten pneumatisch ausfahrbaren Lichtmast sowie über eine Dynawatt - Anlage verfügt, ist das erste dieser Art im Landkreis Northeim.
Einer der bislang größten überörtlichen Einsätze der Feuerwehr Katlenburg ereignete sich in der Zeit vom 20.-25.08.2002 in Dessau / Waldersee (Sachsen-Anhalt).
Beim Elbehochwasser wurde das Löschgruppenfahrzeug LF16/TS der Wehr im Verband der Kreisfeuerwehrbereitschaften II und IV mit 12 Kameradinnen und Kameraden eingesetzt.
Im Juli 2005 hatte die Wehr mit einem riesigen Waldbrand im Mandelbecker Forst zu kämpfen. Bei diesem Einsatz waren außer allen Ortsfeuerwehren der Gemeinde Katlenburg-Lindau auch Tanklöschfahrzeuge aus Northeim, Nörten-Hardenberg, der Berufsfeuerwehr Göttingen und der Wassertransportzug des Landkreises Osterode im Einsatz. Hinzu kamen noch 2 Hubschrauber der Bundeswehr mit Ausenlastbehältern.
In der Jahreshauptversammlung im Jahr 2006 wurde der einstimmige Beschluss gefaßt, einen Feuerwehrverein zu Gründen. Zum zweiten mal nahm die Feuerwehr Katlenburg an einem Hochwassereinsatz an der Elbe teil.
Ende 2007 wird von den politischen Gremien der Gemeinde der Beschluss gefaßt, im Jahr 2008 den langersehnten Anbau einer Fahrzeughalle zu realisieren.
Auf der Jahreshauptversammlung im Jahr 2008 wurde der einstimmige Beschluss gefaßt, eine Kinderfeuerwehr zu gründen. Im Februar haben Mitglieder Spenden gesammelt um den Anbau einer dritten Fahrzeughalle zu ermöglichen. Nachdem die Sammlung ein hervorragendes Ergebniss gebracht hat und die von der Gemeindeverwaltung geforderten Eigenmittel eingeworben waren, wird seitens der zuständigen Organe der Gemeinde der Beschluss zum Bau einer Fahrzeughalle mit drei Einstellplätzen gefaßt.
Im Februar 2008 wurde die Feuerwehr Katlenburg zu einem schweren Verkehrsunfall auf die B 241 zwischen Katlenburg und Hammenstedt gerufen, bei dem der Fahrer leider nur noch Tod geborgen werden konnte.
Ende März begannen die Bauarbeiten für eine Halle mit drei Fahrzeugstellplätzen. Aufgrund enormer Eigenleistungen konnte bereits am 08. Mai Richtfest gefeiert werden
Das 100-jährige Bestehen wird mit einem Zeltfest vom 29.08.2008 - 31.08.2008 auf dem Platz am Bauhof gefeiert.
In den vergangenen 100 Jahren wurde die Feuerwehr Katlenburg zu 992 Einsätzen gerufen. Es handelte sich um 99 Großbrände, 89 Mittelbrände, 165 Kleinbrände, 75 Wald- und Flächenbrände, 10 Entstehungs- und Schornsteinbrände, 514 technische Hilfeleistungen und 40 Fehlalarme.
Die ersten Hauptmänner der Feuerwehr:
1908 - 1933 Karl Krieter, 1933 - 1936 Carl Rehm, 1936 - 1946 Willi Mehrstedt
1947 und 1948 fanden keine Mitgliederversammlungen statt.
Ortsbrandmeister:
1949 - 1960 Herbert Gronemann
1960 - 1961 Walter Diederichs (zum Unterkreisbrandmeister)
1961 - 1980 Hilmar Gronemann
1980 - 1992 Eckhard Schlüter
1992 - 1998 Henning Freitag (zum Gemeindebrandmeister)
1998 - 2012 Dirk Spiller (zum Gemeindebrandmeister)
ab 2012 Martin Niehoff
Insbesondere soll an dieser Stelle den Angehörigen der Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner gedankt werden, ohne deren Unterstützung und positive Einstellung eine gut funktionierende Wehr in der heutigen Zeit nicht mehr denkbar wäre.